Anreise:
Von Nürnberg aus ging es mit Hapag Loyd in kurzen zwei einhalb Stunden nach Kretas Flughafen Heraklion.
Der Flug war sehr angenehm, wenn auch die Bestuhlung in dem weitgehend ausgebuchten Flieger recht eng war.
Einziger Wermutstropfen war die Abflugzeit um 6.30 Uhr am morgen. Wenn man nun 2 Stunden zuvor am Flughafen sein sollte und noch etwa eine Stunde Fahrzeit zum Flughafen hat fällt die Abreise mit gut 3 Uhr in der Früh schon etwas schwer. Aber dies hat sich sehr gut lösen lassen - eine Übernachtung im Mövenpick am Flughafen inklusive 2 Wochen Parken ist schon eine gute Sache. Folge sind vorabend check in und aufstehen um 5.45 Uhr. Das machts dann schon erträglich.Wenn nun die Olympiade nicht gewesen wäre, wären wir auch nicht erst um sieben gestartet nur weil der Luftraum über Kreta zu voll war. Angekommen in Heraklion, Gepäck geholt und den Flughafenausgang nicht gefunden. Wie dem auch sei, nach ein wenig Herumirren sind wir dann doch noch zum Hotelbus gekommen. Dieser hat uns dann auch vorbildlich klimatisiert problemlos zum Hotel gebracht. Dass das nicht immer so ist, sieht man an dem Türkei Bericht auch auf dieser Web-Site. Auch die Heimreise verlief professionell organisiert vollkommen problemlos und angenehm. Die Erfahrung einer TUI ist doch etwas wert.Wohnen:
Dieses Jahr haben wir mit der Familie einen Bungalow im Grecotel Hotel Elounda Village gebucht. 4 Sterne nennt es sein eigen. Und es ist jeden Stern wert. Angefangen vom Bungalow der exakt die zuvor telefonisch gewünschte Lage hatte, über den Meerblick, die geschmackvolle Einrichtung, den einwandfreien Kühlschrank im Zimmer, ein Fernsehgerät mit nur wenigen deutschsprachigen Kanälen . Das ganze eingebettet in eine parkähnliche Landschaft, bei der dem botanisch interessierten durch Beschriftungstafeln auch unbekanntes Grün näher gebracht wird. Den wirklich guten Service im gesamten Hotel möchte ich hier besonders erwähnen. Schnell, freundlich und ohne das ein Trinkgeld erwartet wird - selbst wenn man es gerne geben würde wirds nicht genommen! Ebenfalls positiv aufgefallen ist die vollkommen unaufdringliche Animation. Wenn man wollte, ging man in den speziellen Hotelbereich in dem man von Action bis Wassergymnastik einiges gefunden hat. Das Animationsteam war verhältnsmäßig klein aber sehr nett. Besonders zu erwähnen, ist die Kinderbetreuung im Atelier die sehr gefallen hat.
Ein paar Kleinigkeiten waren dann aber doch nicht so schön. Da ist z.B. der Punkt, das Getränke beim Essen nicht in der Halbpension enthalten sind, aber einen deutlich hohen Preis haben. Dies gilt für alle Bars und Restaurants im Hotel. Abends muss man im Restaurant als Mann eine lange Hose tragen, während die Frauen auch im breiten Gürtel auftauchen durften. Auch das Preisgefüge im Supermarkt der zum Hotel gehört ist da keine wirkliche Freude. Wie dem auch sei, es lohnt sich sowieso mal mit einem Leihwagen loszuziehen. Im Nachbarort Agias Nikolaus gibts einen LIDL Markt, in dem man sich gut versorgen kann. Dank dem Euro macht auch das vergleichen keine Probleme. Zum Thema Leihwagen. Im Hotel findet man eine Europcar Vermietung bei der man zu dedizierten Zeiten ein Auto mieten kann. Es geht aber auch preiswerter und versicherungstechnisch genauso gut abgedeckt. Man kann sich auf die Tips der Tauchbasis verlassen. Auch spezielle z.B. griechische Abende waren gegen Aufpreis im Grillrestaurant an Strand möglich. Der Aufpreis war aber so gediegen, das bei 4 Personen schon mal ein Leihwagen für 3 Tage dabei rausspringt. Damit kann man dann relativ locker zu ein paar guten Restaurants in der gegend fahren und dort sehr gut und preiswert essen. Desweiteren ist das Hotel von dem Hafenstädtchen Elounda gut 45 Fußminuten entfernt. Zu weit für einen Abendspaziergang. Vor allem, wenn man den Rückweg auf unbeleuchteter Strasse zurückgehen darf. Wie dem auch sei. Über all diese Dinge kann man sich zuvor im Internet informieren und dann sollte das kein Problem sein. In Summe hat uns das Hotel sehr gut gefallen. Es ist durchaus auch mit Familie empfehlenswert. Vielleicht sollte man mal All inclusive testen.
Essen:
Gutes Frühstück mit reicher Auswahl (dazu gehört auch richtiges Grau- und Schwarzbrot), und natürlich reichlich Obst, Käse und Wurstsorten die keinen hungrig lassen. Das Abendessen ist ebenso reichlich und sehr abwechselungsreich. Die obligatorischen Spagetti für die jüngsten mit Bolognese oder Tomatensosse waren auch praktisch immer verfügbar. Alle paar Tage gab es einen Themenabend, das heisst es gab z.B. bei einem italienischen Abend Gerichte aus Italien usw, alles sehr schön. Leider freut sich die Waage daheim dann auch immer wieder.
Sportangebot:
Im Animationsprogramm hat neben der bereits erwähnten Wassergymnastik und Aerobic die durch eine studierte Sportlehrerin geboten wurde auch noch einiges andere Platz. Am Strand gibt es Jetski und manchmal wohl auch einen Surfbetrieb (wen wunderts bei stetigem angenehmen Wind). Ein Treetboot ist auch in der Ausleihe. Jetski und Treetboot sind auch für lokale Verhältnisse überdurchschnittlich teuer. An einem etwas entfernt gelegenen öffentlichem Strand kann man dann gute 20-30% sparen.
Luckys Tauchbasis im Hotel ist der Anlaufpunkt für die Freunde des Unterwassersports. Diese kompetent geführte Tauchbasis kann man unter dem Motto "klein aber fein" identifizieren. Lucky , ein bei Nürnberg geborener Grieche aus Mannheim ist ein sympatischer Zeitgenosse, der die für das Tauchen erforderliche Ruhe ausstrahlt. Seine spanische Frau kümmert sich um die Büroorganisation. Die Crew war grösstenteils im Rahmen von Arbeit gegen Ausbildung aktiv. Zu nennen hier unter anderen Ronnie und Antje, Sarah und Daniela. Was mich besonders beeindruckt hat, ist der Umstand, das Lucky sich das Ausbildungsniveau seiner Crew und der Kursteilnehmer wohl besonders auf seine Fahne geschrieben hat. Hier wird Ausbildung verantwortlich betrieben. Ihm würde ich auch meine Kinder zur Tauchausbildung anvertrauen. Übrigens, Ausbildung nach PADI und CMAS sind möglich. Die Tauchgründe sind Mittelmeertypisch. Die Sichtweiten unter Wasser sind gut bis sehr gut. Sehenswert der Fischreichtum direkt am Hausriff und die Zackenbarsche am Tauchplatz Jimmys Reef an dem Jimmy zuhause war. Jimmy, der grösste Zacki lebte dort wohl mit seiner ganzen Familie. Überhaupt hat es an Fischen einiges gegeben. Zackis, Muränen, Lippfische, Tintenfische, Barakudas, Brassen usw.. . Auch die verschiedenen Muscheln und Schnecken (nicht Nacktschnecken) und die vielen Gehäuse irregulärer Seeigel sollte man erwähnen.Zusammenfassend gibt es hier nur zu sagen : Schönes Mittelmeertauchen ohne künstliche Zeitlimits mit Tiefenbegrenzung und Reserveluft. Das Preisgefüge scheint mittlerweile Mittelmeertypisch hoch. Es stellt sich hier, wie auch an den anderen mir im Mittelmeer bekannten Basen immer die Frage, welcher Preis ist für einen Tauchgang gerechtfertigt. Das die Ansichten von Gästen und Basenbetreiber hier auseinander gehen ist wohl normal. Bei Lucky ist der Schmerz beim Bezahlen der Rechnung vielleicht wegen der professionellen Handhabung des Tauchens mit dem rechten Augenmass etwas leichter zu ertragen als anderswo. Wichtig : Buchen der Tauchgänge von Deutschland aus!
Quintessenz:
Diese Reise mit Hotel und Tauchen ist für Familien durchaus empfehlenswert wenn auch nicht gerade preiswert.
Wenn einem die schönsten Wochen des Jahres die Summe an Geld wert ist, ist es dort nicht schlecht ausgegeben. Angenehme Temperaturen und eine kurze Anreise tragen Ihren Teil dazu bei. Wir zumindest planen diesen Urlaub zu wiederholen.