Anreise:
Die Anreise nach Cala Santanyi stellt sich wie vermutlich alle Mallorcareisen fast professionell dar. Abgesehen von den unmöglich langen Wanderungen auf dem Flughafen von Palma de Mallorca. Einen gut organisierten Eindruck macht der Busbahnhof vor dem Flughafen, auf dem man dank guter Busnummerierung die richtige Verbindung zu seinem Hotelzubringer schnell findet. Man braucht nur noch bei sommerlichen 35°C zwischen den Dieselabgasen der laufenden Busmotoren zu warten, bis der Busfahrer seine Zeitung weggepackt hat und die Reisenden in den Bus einsteigen läßt. Die Fahrt zur Clubanlage verläuft problemlos. Am Hotel angekommen dürfen die Reisenden an der Rezeption ihr Anliegen vorbringen, um dann mit einem Schlüssel ausgestattet mit dem Bus zu den Apartments weiterzufahren. Leider ist die Schlüsselverteilung im Bus nicht denkbar. Am Zugang zur Apartmentanlage hat man dann eine helfende Hand, die an den Koffern mit anfaßt.Wohnen:
Für Familien kommen wohl nur die Apartments in Frage. Geräumig und mit einem getrennten Schlafzimmer für die Eltern, sind die einwandfrei. Ausgestattet mit Kühlschrank, einer kleinen Küchenzeile mit ausreichend Geschirr für 4 Personen, einem Direktwahltelefon und Sat-TV bleibt eigentlich nur der Wunsch nach einer Klimaanlage offen. Diese wird durch einen Ventilator pro Raum ersetzt. Vom Balkon oder Terrasse mit Tisch und Bestuhlung hat man einen schönen Ausblick auf eine sehr gepflegte parkähnliche Anlage. Leider kann man von den meisten Apartments das Meer nicht sehen. Das ist aber weiter nicht schlimm. Zu Anlage gehören zwei Swimmingpools, die von den Apartments zu Fuß in etwa 3 Minuten zu erreichen sind. Der größere ist für Kinder freigegeben, hat ein Kinderbecken für die kleinsten und einen Flachbereich für die etwas größeren. Auch mit Schwimmtiefen kann er aufwarten. Leider war das Wasser im großen Pool auch für hochsommerliche Lufttemperaturen etwas kalt. Der zweite Pool ist über die schwach befahrene Straße beim Hauptgebäude zu erreichen. Die Wassertemperatur ist dort erheblich angenehmer. Leider sind an diesem Pool Kinder nicht erwünscht, oder wenigstens steht es so in der "Hotelanleitung" . Glücklicherweise wird das aber von allen Familien ignoriert. Man muß allerdings sagen, das der Pool selbst an der flachsten Stelle für Nichtschwimmer schon recht tief ist und schnell an Tiefe gewinnt. Zum recht sauberen Meer mit einem kleinen Sandstrand sind es zu Fuß von den Apartments aus etwa 10 Gehminuten mit über 100 Treppenstufen.
Essen:Alle Mahlzeiten werden im Restaurant im Hauptgebäude eingenommen. Von dort aus hat man von einigen Plätzen aus einen sehr schönen Blich aufs Meer. Für angenehme Temperaturen sorgt hier eine Klimaanlage. Die Speisen sind in Buffetform angerichtet . Getränke sind separat abzurechnen und können auf Nachfrage am Ende des Aufenthalts mit Kreditkarten abgerechnet werden. Das Personal im Restaurant und an den Poolbars ist meistens höflich und bemüht. Die Preise an den Poolbars bzw. Poolrestaurant sind hoch. Für das tägliche Kindereis, kann man wenn man 20 Meter zur nächsten öffentlichen Bar geht, pro Eis sicher 30% einsparen.
Tauchen:
Die Tauchbasis liegt unterhalb des Hotels direkt am Meer (und damit sehr viele Stufen von den Apartments entfernt). Sie gehört nicht zum Hotel. Eigentümer ist Paco ( Francisco Belmonte Simon). Ein älterer weitgereister und mit dem Wasser der sieben Meere gewaschener Tauchlehrer. Desweiteren arbeiten dort Rick und Freddy. Beide Tauchlehrer ohne Fehl und Tadel und last but not least: Andrea - Divemaster und Schweizer Kauffrau der Basis. Stets um das Einkommen und Wohlergehen der dort arbeitenden Crew besorgt. Die Gäste zahlen - und das nicht zu knapp wohlgemerkt. Selbst bei dem Mengenrabatt ab 15 Tauchgänge und komplett eigener Ausrüstung sind pro Tauchgang 42 DM fällig. In Bar oder per Eurocheck bis 300 DM. Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Die Tauchbasenausstattung ist weitgehend in Ordnung. Getaucht wird mit 10 oder 12 Liter Geräten vor der Basis (gleicher Preis) oder mit dem Schlauchboot an verschiedenen nahegelegenen Plätzen. Die Plätze sind bis auf wenige Ausnahmen, hauptsächlich für weniger verwöhnte Taucher geeignet. Höhepunkte sind im Detail zu suchen. Die Öffnungszeiten der Tauchbasis sind 9.00 Uhr bis etwa 16.30Uhr. Danach läuft nichts mehr. Freddy, Rick und Paco trifft man gelegentlich noch an der Poolbar.Animation:
Das kleine Animationsteam gibt sich alle Mühe. Aber bei einer Mannschaftsstärke von 4 Personen ist manches einfach nicht möglich. Das Mögliche wird allerdings gut gemacht. Im Kinderclub können die Kinder von 10.30 Uhr bis 17.30Uhr spielen. Dazwischen liegt eine Mittagspause von ca. 1,5 Stunden. Leider deckt sich die Kinderbetreuungszeit nur nachmittags auf Absprache mit den Tauchausfahrten. Desweiteren werden noch die üblichen Clubsportarten angeboten (Volleyball, Bogenschießen, Darts und diverse "Spielchen". Das Nachtleben endet um 23.00Uhr am runden Pool (Kinder mit Eltern) oder spätestens um 2.00 Uhr in der Disco.Abreise:
Die Zimmer sind bis 12.00 Uhr zu räumen. Egal wann man abgeholt wird. Man kann bis zur Abfahrt die Koffer in einem unverschlossenen und unbewachten Abreiseraum abstellen, in dem man auch noch einmal duschen kann. Frische Handtücher sind in ausreichender Menge vorhanden. Die Abholung erfolgt pünktlich und so, das man sich nicht unnötig lange am Flughafen aufhält Tips: Einkäufe auf keinen Fall im Supermarkt am Ort machen. Lieber mal mit dem Rad oder Auto nach Santanyi oder Cala Figuera fahren. Bei einem Wocheneinkauf kann man locker die Automiete sparen. Selbst bei Minieinkäufen wie zwei Flaschen Getränk und einer Tafel Schokolade lohnt sich die Radtour nach Santanyi bei der man außerdem noch mindestens zwei Kilo durch Schwitzen abnimmt. Außerdem habe ich selten so unfreundliches Personal wie in dem lokalen Supermarkt erlebt, was sich mit den Erlebnissen der anderen Gäste deckt. Devisen tauscht man besser nicht an der Hotelrezeption, es sei denn Sie sind ihrem Geld böse. Die Banken / Geldautomaten in Santanyi oder der Immobilienhändler auf der anderen Strandseite, den man bei einem kleinen Strandspaziergang leicht erreicht, geben einen wesentlich besseren Kurs.
Quintessenz:Das gute Essen und die gepflegte Anlage machen diesen Ort für zwei Wochen erträglich. Die unangemessen hohen Tauchpreise und die unfähige Rezeptionsmannschaft, die nicht in der Lage sind ohne größte Umstände die manchmal funktionstüchtigen Mietfahräder des Hotels zu vermieten, sowie die nicht vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten erschweren das Urlaubsvergnügen erheblich. Letztendlich ergibt sich: Einmal OK, aber nochmals Club Pinos Playa in Cala Santanyi?
Für die wirklich Ruhesuchenden sicherlich akzeptabel. Wer aber mehr will ist, anderenorts besser aufgehoben.